Landfrauen auf den Spuren der Hanse

Zu einer mehrtätigen Reise auf den Spuren der Hanse brachen die Hamelner Landfrauen auf.
Im Europäischen Hansemuseum der Hanse-Hauptstadt in Lübeck wurde gestartet. Hier wurde die Entstehung, Blütezeit und der Niedergang der Hanse auf verschiedenen Karten, durch Exponate der Schiffe, der damals üblichen Verpackungen und Nachbildungen einiger Personen anschaulich auf 12.000 m² vermittelt. Mit dem Wissen, dass Hameln zu den 100 wichtigsten, der insgesamt 200 Hansestädte gehört, geht es weiter nach Rostock.

Bei einer Stadtführung in Rostock erfahren wir viel über die Geschichte, den Wandel der Architektur, über die älteste Universität Nordeuropas(1419), deren Lehrer und Studenten. Vom Rathaus am neuen Markt geht es über die Lübbsche Straße bis zum alten Markt, dem ältesten Gebäude der Universität zum Lübbschen Tor.
Am Nachmittag sorgt eine Schifffahrt bei herrlichstem Wetter auf der Warnow von Rostock nach Warnemünde für eine erfrischende Erholung und Informationen zu der Entstehung des Badeortes und dem damaligen Badebetrieb. Die Damen wurden in einer Kutsche ins Meer gefahren, stiegen auf der Land abgewandten Seite die Treppe hinab und tauchten nur ein einziges Mal unter.
Interessantes gab es zu beiden Häfen, den Werften, deren Überlebenskampf nach der Wende und die Erfolg versprechenden Zukunftsaussichten. Warnemünde ist Stammsitz der Reederei AIDA, ein wichtiger und beliebter Anlaufhafen vieler großer Kreuzfahrtschiffe, was vor Ort durch die AIDA MAR belegt wurde.

 

Am nächsten Tag ging es weiter in die Hansestadt Wismar. Hier wurde gerade der „Schwedentag“ gefeiert. Wismar stand über 200 Jahre unter schwedischer Herrschaft und unterhält bis heute freundschaftliche Verbindungen u. a. mit der Partnerstadt Kalmar.
Bedingt durch das Fest und den Festumzug fiel die Stadtführung etwas kürzer aus, was aber durch das bunte mittelalterliche Treiben auf dem Marktplatz wettgemacht wurde.
Interessant: Wismar hat eine Kirche ohne Turm (St Georgen) und in kurzer Entfernung einen Turm ohne Kirche (St. Marien). Beide wurden in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges bombardiert. Während St. Marien nur in den Umrissen bis auf 1,80 m nachgebaut wird, bleibt St. Georgen ohne Turm erhalten. Es wurde bereits 1990 wieder aufgebaut und steht mit seiner hervorragenden Akustik zahlreichen Kulturveranstaltungen zur Verfügung.

Am Nachmittag fuhren wir nach Kühlungsborn. Hier ging es mit der nostalgischen Bäderbahn „dicker Molli“ weiter nach – und mitten durch Bad Doberan. Von besonderer Bedeutung ist hier das Zisterzienserkloster, das1171 in Alt-Doberan gegründet wurde. Es gilt als die“ Perle der norddeutschen Backsteingotik“ und wurde im 13. Jahrhundert nach Auflösung des Klosters erbaut. Zu bestaunen gab es u. a. die leuchtende Marienfigur (13. Jht.) und den doppelseitigen Kreuzalter mit dem Chorgestühl der Mönche auf der einen und dem der Laienbrüder auf der anderen Seite.
Zurück im Rostocker Hafen wurde im bekannten Brauerei-Restaurant „Alter Fritz“ zu Abend gegessen.

Bei einem kurzen Abstecher nach Stralsund wurde das ebenfalls in Backsteingotik erbaute Rathaus vorgestellt. Im weltweit einzigen Fischgeschäft, das den nach Originalrezept (urkundlich belegt) Bismarck-Hering herstellt, wurde gekostet und teilweise erstanden.

Weiter ging es nach Rügen und mit der Bimmelbahn zum Kap Arkona. Leider sind hier wie auch am Königsstuhl die Treppen zur Steilküste gesperrt und die Kreidefelsen nur noch von oben sichtbar.
Quer über die Insel ging es vorbei an den Badeorten Prora und Binz nach Putbus, der „Weißen Stadt“. Aufgrund der Vorgaben des damaligen Fürsten mussten alle Bauten in weiß gehalten sein. Im „Circus“, einem runden Platz mit einem Obelisk, stehen vor jedem der hübschen weißen Villen viele Rosenstämmchen in untrschiedlichen Farben.

Am letzten, wie an allen anderen Tagen zuvor, wurde der Abend in lustiger Runde im Hotelgarten genossen. Leider müssen wir am nächsten Tag Abschied nehmen, denn es ging wieder in Richtung Heimat. Jedoch nicht ohne der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns und vor allem seinem repräsentativen Schloss einen Besuch abgestattet zu haben. Das Schloss, der Thronsaal, die vielen restaurierten Salons und der blühende Schlossgarten sind eine wahre Augenweide. Der neurenovierte moderne Plenarsaal bringt uns in die Gegenwart zurück.
Jetzt heißt es Abschied nehmen von Meck-Pom und den vielen Stätten, die dem UNESCO Welterbe angehören. Weiter ging’s über Sachsen-Anhalt in’s niedersächsische Salzwedel. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Schon vor der Wende wurde im Grenzgebiet wenig investiert und renoviert und noch heute sieht man ein nostalgisch anmutendes kleines Städtchen.

Mit vielen neuen Eindrücken kehren wir ins heimische Weserbergland zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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