Nach dem Ende der Sommerpause trafen sich die Hamelner Landfrauen mit Unterstützung der LEB im Hotel Zur Krone in Hameln zu einem spannenden, amüsanten Vortrag des Ehepaars Anke Steinemann und Jens Meyer.

„Im 1. Gang geht’s immer bergauf.“ Der Renault „R4“ in Farbe beige statt dem gewünschten orange wurde für Reise extra angeschafft und komplett überholt, um unliebsame Überraschungen auszuschließen. Interessant zu wissen: es gibt im Landkreis Hameln-Pyrmont noch ganze 4 angemeldete Exemplare. La Quatrelle, wie sie in Frankreich genannt wird verfügt über ganze 34 PS und bringt 80 kmh auf den Asphalt. Da das reiselustige Ehepaar auf Frankreichs D-Straßen(entspricht in etwa unseren Landstraßen) unterwegs ist, sind auch nur 80 khm erlaubt. Sollte eigentlich klappen, doch man wurde geblitzt. Die Strafen für zu schnelles Fahren sind hier extrem hoch. So mussten für nach Abzug verbliebene ganze 3 (drei!) kmh Geschwindigkeitsüberschreitung stolze € 95,– geblecht werden.

Entspannt ging’s also los nach Burgund und in die Vogesen. In Tonnerre wurde die Fosse Dionne besucht – eine Karstquelle, die auf ihrem Grund eine Schlange mit tödlichem Blick beherbergen soll. Es ging aber alles gut. Heute war gerade Maiglöckchentag! Die Blümchen werden von jungen Mädchen gepflückt und für einen Euro verkauft. Der Erlös kommt sozialen Projekten zu Gute. Der R4 wurde reichlich damit geschmückt.

Weiter ging die ziellose Fahrt zu diversen Naturschutzgebieten. Nächster Halt war in Arc en Boirvoar (?) einem kleinen Ort mit 766 Einwohnern. Wie in jedem kleinen Ort in F gibt es hier eine Bäckerei, eine Brasserie oder ein Restaurant und eine immer offene Kirche.

Weiter ging’s über Nandre – hier gab es einen tollen Käse, eine Schnapsbrennerei und einen Korbflechter. Der Käse war so köstlich, dass das Ehepaar Steinemann/Meyer ihn von Zuhause aus auf kuriose Weise nachbestellte. Über Nancy fuhr der R4 in die Vogesen ins Chateau de la Vosges, einem Museum mit einem Skulpturenpark, dessen Ausstellungsobjekte aus Ästen hergestellt war. Auch hier überzeugte der fantastische Käse.

Auf einer anderen Reise mit dem R4 kam die Loire in den Blick: La Chatonnière mit seinen wunderbaren Rosengärten – die sich wie Musik präsentieren und Villandry mit seinem Sonnengarten – dem Jardin du solei. Hier fand gerade ein Gartenfest statt, das ebenfalls begeisterte.

Die Fahrt, deren Weg das Ziel war und nur eine grobe Richtung vorgab, verspricht Entschleunigung, Entdeckung, Unerwartetes und Überraschungen. Diese viel versprechende Reiseart hat mich derart fasziniert, dass ich darüber meine zweite Aufgabe – ein Foto der Vortragenden zu machen – glatt vergessen haben. Tut mir sehr leid, liebes Ehepaar Steinemann / Meyer.

Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Ihnen.