Im dritten Anlauf (Corona bedingt) konnte endlich die Dia-Show von Wolfgang Helmboldt im Hotel Zur Krone in Hameln stattfinden. Wie immer unterstützt von der LEB (Ländliche Erwachsenen Bildung). Das Thema diesmal: Von St. Petersburg über Irkutsk an den Baikalsee. Mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Khabarovsk am Amur und vor dort auf die Trecking Tour nach Kamtchatka.

Zu Beginn in St. Petersburg sind die wunderschönen Bauten der Eremitage, Katharinenburg, der Auferstehungskirche und diverse andere Sehenswürdigkeiten zu sehen. Prachtbauten über und über mit Gold verziert. Dann geht es nach Irkutsk, das absolute Gegenteil. Hier überwiegen kleine Holzhäuser ohne Wasser und Strom. Entlang am Angara Fluss geht’s zum Baikalsee. Er ist mit 1.642 m der tiefste See weltweit und hat eine Uferlänge von über 2.000 Kilometer. In ihm gibt es Robben, die im Süßwasser überleben. Die erste Treckingtour geht am Ufer des Baikalsees entlang. In Listwjanka wird Dorfromantik erlebt. Von dort geht es in die Tangeran Steppe – eine endlose Weite, ab und an unterbrochen von den Totempfählen der Burjaten, einer schamanischen Völkergruppe. Pro Tag werden 25 bis 28 km gewandert.

Mit der Transsibirischen Eisenbahn geht’s weiter nach Khabarovsk. Die normalen Abteile (abgesehen von der Salonklasse) sind klein. Pro Waggon werden 60 bis 70 Personen befördert, mit genau einer winzigen Nasszelle, die von zwei Damen rund um die Uhr betreut wird. Trotz allem ist es überall sehr sauber. Es herrscht eine gute Esskultur – die Mahlzeiten sind das Highlight der Reisetage. Sie bieten Abwechslung von der ewigen Weite und den vielen Birkenwäldern, die am Fenster vorbeirauschen.

Am Zielort angekommen geht es mit dem Flieger weiter nach Petropawlowsk, der Hauptstadt von Kamtchatka. Die Halbinsel liegt westlich der Beringsee. Sie beherbergt 160 Vulkane von denen noch 30 aktiv sind. Hier gibt es die regenreichsten Sommer. Auch jetzt regnet es ohne Ende. Auf dieser Treckingtour gibt es reichlich matschige Trampelpfade, umgeben von riesigem Bärenklau, der ständig mit den Stöcken zur Seite geschlagen werden muss. Es sind viele Flüsse – zum Teil reißende – zu überqueren. Nichts für schwache Nerven.

Die Landschaft Kamtchatkas ist wunderschön: es gibt weder Straßen, noch Stromleitungen. Ein Monstertruck, die einzige Art, die in dieser Gegend überhaupt vorwärts kommt, bringt die Bergsteiger zum Gorely Vulkan. Er ist 1850 m hoch und bietet elf aktive Krater sowie 30 Nebenkrater. Eine karge Gegend wie von einem anderen Stern – Fumarole dampfen an allen Ecken und Enden und zeichnen ein unwirkliches Bild. Gelbgrüne Schwefeldrüsen sind zu sehen. Der zweite bestiegene Vulkan Mutnowski zeigt ähnliche Bilder.

Am Ende der Reise geht’s per Hubschrauber zum Kurilen See – wegen der Bären. Die tummeln sich dort in großer Zahl mit ihren Jungen beim Lachsfang. Von Rangern begleitet dürfen die Wanderer bis auf 200 m an die Bären heran. Wunderschöne Bilder und kleine Videos sind dabei entstanden. Die Bären sind z. T. riesig, deren Tatzen flössen ordentlich Respekt ein.

Herr Helmboldt zeigte den Hamelner Landfrauen mit seinen Dias, der eingespielten Musik und seinen interessanten Berichten über Land, Tier und Leuten eine Reise in ein uns unbekanntes Land. Es gab riesigen Applaus und ein kleines Dankeschön von der zweiten Vorsitzenden Elke Mund.