Endlich! Eine ansehnliche Gruppe Landfrauen konnten sich nach vielen Monaten wieder treffen.

Nach Einhaltung der noch bestehenden Coronaregeln trafen sich 28 Landfrauen aus verschiedenen Landfrauenvereinen auf dem landwirtschaftlichen Hof der Familie Gremmelt in Hemeringen, um gemeinsam das Dorf zu erkunden.

Nach der freudigen Begrüßung durch Frau Petra Hilty, 1. Vorsitzende vom Landfrauenverein Hameln, hatte die Landfrau und Organisatorin Frau Anita Gremmelt das Wort. Frau Gremmelt begrüßte Herrn Werner Peschke und Herrn Jörg Künne, die uns das Dorf zeigen und erklären.
Der erste Anlaufpunkt war die katholische Kirche, die 1963 erbaut wurde, derzeit lebten viele Katholische Bürger im Ort, welches bis zum heutigen Tag sehr abgenommen hat, deshalb schlossen sich viele Kirchen in den Ortschaften zusammen und Messen finden nicht mehr regelmäßig an jedem Sonntag statt.
Danach übernahm Herr Jörg Künne das Wort entlang der alten Dorfgrenze, an die noch eine Eiche erinnert. Der Weg führte an vielen Hofstellen vorbei, zahlreiche sind heute noch in Familienbesitz und werden landwirtschaftlich genutzt, oder man hat sich zusätzlich auf Pferdezucht, Putenhaltung, Bienenzucht und Futterhandel spezialisiert. Herr Künne wußte zu jedem Hof oder Haus eine Geschichte, zumal 99 Tafeln vor dem jeweiligen Gebäude angebracht sind, denn das Dorf Hemeringen besteht 875 Jahre und zu diesem Anlass wurden diese montiert, schön zu sehen, wie alles früher aussah, wie zum Beispiel das erste neue Schulgebäude (1943) mit Kindergarten, einige Frauen konnten sich noch erinnern und erzählen, daß es getrennte Toiletten für die Kinder gab, zwar als Plumsklo, nur die Lehrer hatten Wasserspülung. Die hiesige Dorfkirche, 1145 namentlich erwähnt, konnten wir von innen besichtigen und Herr Künne erzählte aus seinem Wissensschatz, wie zB. dass die Kirche auf einem Friedhof erbaut sein soll, auch heute liegt der Friedhof außen um die Kirche herum. Bei der Renovierung der Kirche 1989 hat man unterirdische Gänge und Grufften entdeckt, die auf den Freiherr von Posteholz hinweisen. Heute läuten 3 Glocken im Turm der Kirche, nachdem diese dreimal für den Munitionsbedarf ausgebaut wurden. Auf unserer Wanderung haben wir erfahren, daß Hemeringen eigentlich ein Mühlendorf gewesen ist, denn 8 aktive Mühlen befanden sich hier. Auf dem Hof Heinemann haben wir eine kleine Trinkpause eingelegt und Frau Ilse Amelung, die gebürtig von diesem Hof stammt, hat uns aus ihrer Kindheit in diesem Dorf erzählt, auch einige Landfrauen, die hier geboren wurden, wussten zu berichten, wie zB. Frau Rinne, Frau Knickmeyer und Frau Nagel.

Unsere eingeplante Zeit verlief wie im Pflug und wir machten uns auf den Rückweg, der uns an schönen gepflegten Häusern und Hofstellen entlang führte. Auf der Hofstelle von den Eheleuten Gremmelt, wo demnächst eine Kindertagesstätte in der unteren Etage des Wohnhauses entsteht, erwartete uns ein leckeres Tortenbuffet, aufgetischt von den Landfrauen aus dem Dorf, wir genossen es, zumal uns Frau Lore Heuer, auch gebürtig aus Hemeringen, kleine Geschichten von früher erzählte. Leider war die Zeit zu kurz, denn wir haben nur den alten Teil vom Dorf besichtigt, Hemeringen hat ein großes Neubaugebiet in alle Richtungen, viele junge Familien zieht es doch in den Ort, denn hier sind viele Handwerksbetriebe, Arzt, Grundschule und vieles mehr ansässig. Ein lehrreicher, schöner, interessanter Tag ging zu Ende.