Der Vortragsraum des Hotel Zur Krone war bis auf den letzten Platz besetzt. Es waren neben den Damen des Landfrauenvereins Hameln auch Gäste und einige interessierte Herren gekommen.

Dr. Hendrik Habermann aus Afferde erklärte anhand von sehr übersichtlichen Grafiken die Unterschiede innerhalb der Landwirtschaft von 1949 bis 2017. Konnte im Jahre 1949 ein Landwirt zehn Personen verpflegen, sind es bereits 135 im Jahr 2017.

Interessant zu wissen: die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt.  Ein Drittel davon als Dauergrünland für Futter – hauptsächlich im Norden auf den für den Anbau nicht geeigneten sandigen Böden. Die Verteilung der Anbauarten lies ebenfalls aufhorchen: 60 % Weizen und nur 11% Mais. Die optische Wahrnehmung ist oft anders.

Die Rindviehhaltung wurde als arbeitsintensivste Form mit 365 Tagen und 24 Stunden am Tag genannt. Fotos von Boxenlaufställen, Melkstand und Futtermischwagen gaben einen guten Einblick in die moderne Arbeitswelt. Obwohl die Maschinen sehr hilfreich sind, muss der Bauer immer vor Ort sein, Tiere, Maschinen und Erträge kontrollieren.

Die Ackerbauern haben es da ein wenig einfacher. Aber auch sie müssen ständig die Böden kontrollieren, um die erforderlichen Düngemittelmenge bestimmen zu können, das Wachstum zu beobachten, auf Schädlinge zu achten und punktgenau die Ernte einzubringen. Die Hightech-Maschinen mit GPS helfen hierbei enorm.

Die Marke BIO ist stark gefordert, durch Exporte aus anderen Ländern jedoch aufgeweicht. Was viele von uns nicht wussten: Der Einsatz von Düngemitteln wird bei uns stark kontrolliert. Es muss zweimal jährlich (im Frühjahr und im Herbst) eine Düngebedarfsermittlung abgegeben werden. Die Bilanz wird von der Landwirtschaftskammer überprüft und bei Überschreitung mit hohen Geldbeträgen geahndet.

Der Landwirt von heute verbringt ein Drittel seiner Zeit im Büro um Bodenproben, eingesetzte Düngemittel, Erträge etc. zu dokumentieren. Um an den Börsen gute Preise für seine Waren zu erzielen ist er auch Spekulant. Die Hälfte von ihnen hat studiert. Lt. einer Umfrage in 2017 wird der Landwirt als zweitwichtigster Beruf (nach dem Arzt und vor dem Lehrer) angesehen.

Unser Fazit: Kaufen wir regional! Auch wenn es ein paar Cent mehr kostet! Es liegt an uns!

Herr Dr. Habermann hat mit großer Freude seinen Wirkungskreis erklärt und aufgeklärt Dafür danken wir ihm sehr herzlich.